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von Ralf_St. » 12.10.2018, 23:45
Testfahrten zweiter Teil
Nachdem es im letzten Test mehr um die mögliche Fahrzeit mit Akkus und die Fahreigenschaften ging, wird es hier um die Probleme und Möglichkeiten der WLan Netzte gehen.
Im Vorfeld muss ich aber zugeben dass ich blutiger Laie im Bezug auf Netzwerke und WLan bin.
Dennoch, oder gerade deswegen möchte ich hier berichten was ich bisher "erarbeitet" habe.
Mittlerweile stehen 7 DCC-Direkt Loks zur Verfügung. Bei unserem vergangenen Großtreffen mit mehreren Hundert Metern Modullänge zeigten sich die Vorteile meiner Direkt Loks.
Da ich bei Problemen mit dem DCC System immer noch fahren konnte, wurden meine Loks bzw. das Direkt System schnell als Grund für die Probleme der DCC Anlage angesehen....
Obwohl maximal nur zwei Direkt Loks gleichzeitig im Betrieb waren, und somit auch nur zwei zusätzliche WLan Netze vorhanden waren, wurden diese dafür verantwortlich gemacht, dass das Netz der ESU Zentrale zusammen brach.....
Um es vorweg zu nehmen, NEIN, ES LAG NICHT AN DEN BEIDEN LOKS!
Nachdem ich beide Loks vom Strom nahm, veränderte sich selbst nach einem Neustart der Zentrale immer noch nichts. Erst als eine Zigbee Zentrale, die am Loconetconverter der Zentrale hing, entfernt wurde, war das Netz der ESU Zentralen wieder verfügbar!
Wie das aber so mit Gerüchten ist, auch wenn sie nicht haltbar sind, halten sie sich zwanghaft.
Manche Aussagen haben zwar im Bereich der PC Nutzung ihre Berechtigung, treffen jedoch auf die Direkt Loks nicht zu!
Man sagt, wenn zwei Nutzer im 2,4 Ghz Bereich auf dem gleichen Kanal senden, kommt es immer zu Problemen, wenn sie Räumlich zu eng beieinander betrieben werden. Beim PC ist es in der Tat so, der Datenfluss verringert sich extrem oder bricht sogar zusammen.
Hier hilft es wenn sich die beiden "Störenfriede" darauf einigen 5 Kanäle Abstand zu halten um sich nicht mehr zu stören. So gesehen gibt es von den 13 Kanälen nur 3 Kanäle auf denen störungsfrei mehrere WLan Netze nebeneinander betrieben werden können.
Dies sind die Kanäle 1, 6 und 11!
Aber das nur am Rande, weil es für PC's (und wohl auch für Zentralen wie die ESU ECOS?) zutrifft.
Genau dieses Wissen im Hinterkopf der Beteiligten ließ sie annehmen, das meine Loks den Datenverkehr extrem negativ beeinflussen, sogar so extrem, das die Zentrale bzw. der zugehörige Router "dicht" machte....
Wie aber kann eine DCC Zentrale die nicht via Wlan, sondern via Zigbee mit den Handreglern "kommuniziert" den Wlan Verkehr der ECOS stören?
Die Antwort war recht schnell gefunden, die an der ECOS angeschlossene Zigbee Zentrale sendete im selben Frequenzbereich wie der Router der ECOS!
Auf dem Netzscanner war jedoch auch zu sehen, das meine Loks auf dem Kanal 4 sendeten und der Router der ECOS auf dem Kanal 6 sendete. Der Kanal 11 wurde vom Hallen-WLan und der Kanal 1 von der zweiter ECOS benutzt...
Ich erinnerte mich irgendwo mal gelesen zu haben, das es mitunter besser sein kann auf dem gleichen Kanal eines Nutzers zu liegen, als knapp daneben...
Obwohl wir nach der Wegnahme der Zigbee Zentrale störungsfrei unsere Loks steuern konnten, setzte ich mich ans Tablet und änderte meine Configurationen in den Loks.
Da laut Netzscanner die Kanäle 1 und 11 mit recht viele Netzen angezeigt wurden, wechselte ich auf genau den Kanal, auf dem auch die ECOS sendete, auf Kanal 6!
Nachdem schon zuvor alles störungsfrei lief, hätten meine Änderungen auch bewirken können, das entweder ich oder aber die ECOS nun ein Problem bekommen....
Nichts dergleichen war aber zu erkennen...
Einziger Unterschied, ich lag nun Deckungsgleich mit meinen Netzen über dem der ECOS. Anzumerken bleibt aber noch, die Nutzer der zweiten ECOS hatten nun eine bessere Verbindung ihrer WLanRegler zur Zentrale. Je nach Standort in der Halle, hatten sie wohl zuvor immer mal Unterbrechungen ihrer Verbindungen zur Zentrale bemerkt, diese waren nun auch nicht mehr vorhanden...
Zumindest für mein dafürhalten scheint der Wechsel auf den Kanal 6, in unserem Fall von Vorteil gewesen zu sein!
Ob dem, der Theorie der WLan-Technik nach wirklich so ist, kann ich nicht sagen, fest steht, das wir nach diesen Änderungen zwei Tage ohne Probleme fahren konnten!
Nachdem ich im Internet so viel über WLan Netze nachgelesen hatte, stellte sich mir dann eine neue Frage:
Mal angenommen, jeder der Mitspieler würde sich eine Lok auf DCC-Direkt umbauen, was wäre dann mit den Frequenzen und Kanälen?
Bisher waren insgesamt 5 bis 7 Netze in der Halle unterwegs, dann wären es 50 oder mehr!!
Um hier nicht völlig unvorbereitet zu sein, habe ich im "kleinen" zu Hause mal getestet was da so geht!
In meiner Umgebung sind 12 bis 14 Netze in Reichweite, meine beiden liegen auf Kanal 1 und 6.
Bis zu 6 Netze in meiner Nachbarschaft liegen auf dem Kanal 11, die anderen verteilen sich auf Kanal 1 und 6!
Da ich derzeit nur die 7 Loks Direkt betreiben kann, habe ich diese alle auf Kanal 4 "programmiert". Ich hoffte durch die Überlappung entweder mein WLan auf Kanal 1 oder 6 nachweislich zu "stören"... Auch wollte ich testen, ob es irgendwelche Störungen unter den Loks gibt...
Nichts der gleichen konnte ich feststellen, wobei 7 Loks noch lange keine 50 sind!
Aber 50 Loks sind sowieso aus meiner Sicht sehr weit her geholt, wenn es mal 15 oder 20 werden, dann hat sich die Idee von DCC Direkt gut durchgesetzt....
Hierzu werde ich bei Gelegenheit etwas schreiben, sobald noch mehr Direkt Loks zum Test bereit stehen, oder ich bemerke, das sich Netztechnisch etwas verändert!
Gruß, Ralf