Über den Tellerrand geschaut

[Ralf_St.]

Hallo...Haaallllooo, ist da jemand, .... irgendjemand...


Spaß bei Seite, ich denke so zwei bis fünf Leute werden hier schon manchmal noch vorbei schauen!?

Kurzes Update zu meinen Komponenten, alles läuft zur besten Zufriedenheit! Erst vor einigen Tagen habe ich noch zwei meiner Loks mit einer neuen Config beglückt. Die eine simuliert nun eine Z21 und die andere nutzt diese. Beide Loks habe die gleiche DCC Adresse und können so als Traktion gefahren werden. Damit ich die Loks auch einzeln fahren kann, habe ich die Funktionen bei einer Lok in den 20er Bereich verschoben.
Bei der WLM kann man die Ebene für F21 bis F28 durch Doppeldruck auf die Hochtaste erreichen. Dieser Bereich bleibt dann "eingerastet" und man merkt lediglich am blinken des Hochpfeils das die 1 bis 8 in Wirklichkeit die 21 bis 28 ist.
Da meine Loks über eine elektronische Wegfahrsperre verfügen und sie nur gefahren werden können, wenn diese ausgeschaltet ist, kann ich mit der einen, mit der anderen, oder eben mit beiden zusammen fahren.

Und nun der Blick über den Tellerrand...
Bei einem unserer Treffen zeige ich einem sehr interessierten Zuschauer wie meine Loks gesteuert werden, da packt er eine Lok aus, und fragt mich ob er die auch mal vorführen darf... Klar, warum denn nicht!
Gesagt getan, setzt er die Lok auf unsere Anlage, packt sein Smartphone aus, macht den Sound an und fährt los...
Wie ein Magnet vom Sound angezogen, gesellt sich ein Kollege von mir dazu, der bis gerade noch mit seiner blauen Pro-Maus eine DCC-Lok über unsere Anlage fuhr. Das Fahrverhalten, wie auch der Sound waren wirklich nicht schlecht!
Da grinst der Hornby-Mann meinen Kollegen an und fragt ihn, ob er denn auch mal mit dem Fahrregler die Hornby Lok fahren dürfte!!?? Er tippte auf sein Smartphone Rum, brummelte etwas wie, so nun geht's und mein Kollege gab die gewünschte Lok Adresse in die Maus ein. Schon hatte der Hornby-Mensch den Regler in der Hand und fuhr gemütlich über unsere Anlage.
Der Sound, aber auch das Fahrverhalten war richtig gut...
Dann hielt er die Lok an, gab den Fahrregler wieder ab, zückte wieder sein Smartphone und nahm die Lok vom Gleis...
Mit einem breitem Grinsen im Gesicht ging er, die Lok in seiner Hand, mit hupen, bimmeln und Motorknatter auf uns zu...

Nach knapp 20 oder 30 Sekunden war der Spuk dann vorbei... Er stellte die Lok erneut auf's Gleis und nach weniger wie eine Minute neben das Gleis. Okay, nun waren es nur noch an die 15 Sekunden, aber er fuhr die Lok, hupte, blieb wieder stehen und fuhr nochmals an.
Hatte ich jemanden aus unseren Reihen vor mir? Jemanden der ebenfalls wLan-Direkt in seiner Lok hatte und nun stolz zeigte das auch seine Lok die DCC Signale direkt in die Lok gesendet bekommt?

Nein hatte ich nicht... Er öffnete seine Lok und drinnen war lediglich ein Decoder, nicht größer als ein ESU-Loksound Decoder, ein Powerpack und ein Lautsprecher. Wobei es kaum zu glauben war, das so ein kleines Powerpack so eine Leistung hat...

Hornby hat einen Decoder und eine App entwickelt!
Der Decoder und die App verbinden sich via Bluetooth miteinander.
Der Decoder kann komplett über die App programmiert werden.
Das Gleis benötigt keine DCC Spannung, sonder kann auch mit Gleichstrom betrieben werden.
Eine Zentrale ist nicht erforderlich, wenn jedoch vorhanden kann die Lok auch darüber gefahren und alle Sounds abgerufen werden.
Hierzu wird in der App lediglich von Bluetooth auf DCC umgeschaltet.
Alle CV's können auch on the Main via DCC programmiert werden.

Ich will nix falsches sagen, aber ich meine mich zu erinnern das eine Stimme aus dem Hintergrund rummaulte und meinte, Bluetooth, das ist doch nix für die Eisenbahn... Als Antwort kam darauf so etwas wie Neueste Version von Bluetooth und zudem aufgebaut wie ein Mesh- System!!?? Ob ich das richtig verstanden habe, wenn ja, ist das doch etwas, was Sven immer im Garten aufbauen wollte...

Nachdem ich nun so viel über diesen Decoder geschwärmt habe, will ich auch mit den Schwachstellen nicht hinterm Berg halten.
Sounds gibt es bisher nur englische und die muss man nehmen wie sie sind!
Lediglich die Lautstärke kann für jeden Sound eingestellt werden.
Innerhalb der App können die 28 Funktionen freizügig gemappt werden.
Dieses Mapping wird aber nicht an die genutzten Fahrregler eines Digitalsystem weitergegeben.
Das Powerpack stützt in erster Linie den Sound und den Motor, wird die Power zu knapp, beginnt das Licht zu flackern.

Damit es hier nicht mit negativen Gedanken Richtung Ende geht, noch ein paar gute Gedanken zu diesem Decoder.
Der Preis für einen Sounddecoder inkl. 5 unterschiedlich großen Gehäusen für den Lautsprecher lag als ich ihn (in Deutschland) gekauft habe, bei 58€. Das Powerpack kostete mich 16,90€!
Okay, die Preise werden mittlerweile bei 70€ + 20€ liegen, aber im Vergleich immer noch günstig.

Zum Abgleich damit der Motor der Lok auch gut angesteuert werden kann, kann eine Messefahrt durchgeführt werden.
Die Ergebnisse die ich bisher erfahren habe, sind durchweg gut.
Über die Roco App gesteuert, ist jede Funktion erreichbar und auch ein eigenes Mapping möglich.

Was sicherlich auch nicht schlecht ist, ist, daß sowohl das Powerpack, als auch der Lautsprecher mit verunsicherung Steckern an den Decoder angesteckt werden. Ein vertauschen der Komponenten ist nicht möglich, weil ein zwei- und ein dreipoliger Stecker benutzt wird.

Wenn es stimmt, was mir der Hornby-Mensch erzählt hat, ist angestrebt einen haptischen Fahrregler mit Drehknopf und Tastenfeld heraus zu bringen. Auch soll es nicht bei den englischen Sounds bleiben.

So, genug über den Tellerrand geschaut.

Ich wünsche Euch schöne Ostertage und bleibt gesund!

[Zoltan]

Hallo Ralf und (evtl. hoffentliche) Mitleser!

Ich schaue hier jeden Tag hinein.

Interessante Geschichte!
Danke für den Bericht.

Aber wieder eine andere Variante der Steuerung... und nicht ganz billig.

Ich fahre alle meine Loks mit LY unf Z21 App, auf allen Spuren ab H0 autark, dh. ohne Schienenstrom. ESP, H-Bridge oder Decoder und Akku sind eingebaut, Lok fährt sogar auf dem Parkett. Mit PWM unter 10 € das ganze, bei full DCC kommt der Decoder noch dazu.

Einheitlich und bewährt.

Die Hornby Variante ist wie gesagt sehr interessant, aber vorerst bleibe ich bei Sven

[Norbert]

Hallo, danke für die Info,
für mich wäre das allerdings auch nichts. Schon wegen der geringen Belastung, ist wohl für H0 gedacht.
Aber natürlich immer interessant zu erfahren, was so auf dem Markt passiert.
Hier kann man sich noch (etwas) einlesen: https://uk.hornby.com/hm7000

Eine schöne Osterzeit wünscht

Norbert

[little.yoda]

Hi

interessanter Bericht.

Ich bin mir nicht sicher, wie gut Bluetooth funktioniert, wenn mehrere Geräte beteiligt sind.

Gruß,
Sven

[Ralf_St.]

Hallo nochmal

Eines möchte ich noch hinzugefügt, und das ist mir sehr wichtig:

Es geht mir in meinem Bericht nicht darum Svens Lösung in Frage zu stellen, die ist und bleibt mein Favorit!
Mit dem Bericht wollte ich einfach nur meine Begeisterung zum Ausdruck bringen, das sich am Markt auch mal etwas neben der "normalen Digitalisierung" tut. Und zumindest micro minimal an unser Thema hier anknüpft...

Schöne Ostern Euch!

[little.yoda]

Hallo Ralf,

genau so hatte ich deinen Bericht verstanden. Keine Sorge.

Und ganz ehrlich:
Es würde mich freuen, wenn es eine kommerzielle Lösung gibt, die meine Lösung obsolet macht.
Meine Lösung ist halt ein absolutes Nischenprodukt, welches für die breite Masse schwer zugänglich ist.

Gruß,
Sven

[Zoltan]

Umgotteswillennein!

Dein Produkt ist genial und MUSS erhalten bleiben! Mit Rundherum wie Config Generator und Doku und Support! Und noch dazu open und kostenlos. Denke nicht an "obsolete"!